Ozeane wieder von Plastik befreien

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Nach einer Schätzung könnte es im Jahr 2050 mehr Plastik in unseren Ozeanen geben als Fische. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch uns Menschen, dem Klima und der Wirtschaft, hier vor allem dem Tourismus- und Fischereisektor. Über dieses Problem wurde lange diskutiert, jetzt ist es Zeit, aktiv etwas dagegen zu tun.

Das Europäische Parlament hat am vergangen Mittwoch über neue Pläne zur Verringerung der Meeresverschmutzung durch Kunststoffabfälle abgestimmt. Der Vorschlag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Damit wurde ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung unternommen.

Die Pläne sehen ein Verkaufsverbot von Einwegkunststoffartikeln vor, die knapp 50 Prozent aller Meeresabfälle ausmachen und bis 2021 vom EU-Markt genommen werden sollen. Dazu gehören beispielsweise Wattestäbchen, Besteck, Teller und Luftballonstäbchen. Weiterhin soll bis 2025 der Verbrauch von Lebensmittelbehältern und Getränkebechern um 25 Prozent reduziert und mindestens 90 Prozent aller Einwegtrinkflaschen getrennt und recycelt werden. Außerdem ist es wichtig die Hersteller mit in die Verantwortung zu nehmen. Nun sollen die Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass die Tabakunternehmen die Kosten für die Abfallsammlung von Produkten wie kunststoffhaltigen Zigarettenfiltern übernehmen. Dasselbe gilt für Hersteller von kunststoffhaltigen Fischfanggeräten, die auch rund 27 Prozent des Abfalls ausmachen, der an Stränden angeschwemmt wird.

Daneben haben wir uns im Parlament auch mit der Verbesserung der Trinkwasserqualität in der EU beschäftigt. Der Vorschlag die Qualität und den Zugang zu Trinkwasser zu verbessern, wurde von einer sehr deutlichen Mehrheit von 571 Stimmen im Europäischen Parlament angenommen. Die EU will hier das Vertrauen der Verbraucher in Leitungswasser steigern. Etwa 98,5 Prozent der Tests, die zwischen 2011 und 2013 an Trinkwasserproben durchgeführten wurden, erfüllten mühelos die EU-Standards, trotzdem halten nur 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Leitungswasser außerhalb ihres Landes für akzeptabel. Die neuen Maßnahmen sollen das Vertrauen stärken. Unter anderem sollen frei zugängliche Trinkbrunnen an öffentlichen Plätzen installiert werden. Ebenso soll die Qualität weiter verbessert werden - zum einen durch verschärfte Höchstwerte für bestimmte Schadstoffe wie Blei, zum anderen durch die Kontrolle des Gehalts an Mikroplastik im Wasser.

Mit diesen Maßnahmen könnte laut der EU-Kommission der Verbrauch von Flaschenwasser um 17 Prozent gesenkt werden. Das spart Geld und wirkt sich wiederum positiv auf die Umwelt aus, da nun weniger Kunststoffabfälle unter anderem in den Ozeanen landen.

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