Neue Stelle gegen Lebensmittelbetrug und unlautere Vermarktung

(c) science photo / shutterstock.com

Die Europäische Kommission hat ein Wissenszentrum zur Förderung der Lebensmittelqualität und zum Kampf gegen Lebensmittelbetrug eröffnet. Damit reagiert sie auf Qualitätsunterschiede bei gleichen Produkten in verschiedenen Teilen der EU und betrügerische Praktiken in der Vergangenheit. Jüngste Fälle von Lebensmittelbetrug betrafen Olivenöl, Wein, Honig, Fisch, Milchprodukte, Fleisch und Geflügel. Da es sich hier in der Regel um grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten handelt, ist die EU bei der Bekämpfung in der Pflicht.

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten begrüßen, dass die Europäische Kommission die Sorgen der Menschen ernst nimmt und gegen unterschiedliche Qualität bei scheinbar identischen Produkten sowie gegen Lebensmittelbetrug vorgehen will. Es kann nicht angehen, dass Verbraucher in bestimmten Teilen der EU mit minderwertigen Produkten abgespeist werden. Und auch wenn man im Urlaub Fischstäbchen kauft, erwartet man zu Recht den gleichen Fischgehalt, den man zu Hause bekommt. Das Zweiklassen-Marketing, das manche Hersteller betreiben, gehört abgestraft. Auch Betrug bei Lebensmitteln wie im Falle von nicht-deklariertem Pferdefleisch in der vermeintlichen Rinder-Lasagne oder gefälschtem Honig dürfen wir nicht hinnehmen, sondern müssen wir entschieden bekämpfen. Hierzu ist das Wissenszentrum ein guter Ansatz.

Das Wissenszentrum für Lebensmittelqualität setzt sich aus kommissionsinternen und externen Expertinnen und Experten zusammen. Es wird nationale Behörden und EU Entscheidungsträger über seine wissenschaftlichen Erkenntnisse informieren. Das Zentrum ist der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU zugeordnet, die über jahrelange Erfahrung in der Lebensmittelforschung und bei der Aufdeckung von Betrugsfällen verfügt. Es wird hoffentlich dazu beitragen, die Transparenz auf dem Lebensmittelmarkt zu erhöhen und unlauteren Vermarktungspraktiken den Garaus zu machen. 

Zurück